Ende got staffel 8: Das Ende erklärt und diese Fragen sind noch offen

Das Ende erklärt und diese Fragen sind noch offen

Nach acht Jahren ist die epische Saga um Eis und Feuer zu Ende gegangen. Wir fassen die finale Folge der achten Staffel von „Game of Thrones“ zusammen und greifen die wichtigsten Fragen auf.

Game of Thrones

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— Achtung, Spoiler zum Ende von „Game of Thrones“ —

Wer hätte gedacht, dass das «Rad brechen», Menschen mit einschließt. © Warner/HBO

Das „Game of Thrones“-Ende: Die Zusammenfassung

Das Serienfinale schließt da an, wo wir zuletzt aufgehört haben. Daenerys (Emilia Clarke) ist am Ziel ihrer Träume angelangt: Cersei (Lena Headey) ist tot, Königsmund erobert, der Eiserne Thron gehört ihr. Ser Davos (Liam Cunningham), Tyrion (Peter Dinklage) und Jon Schnee (Kit Harington) laufen derweil geschockt durch das zerstörte Königsmund. Bei einem Abstecher zum Roten Bergfried entdeckt Tyrion Jaimes und Cerseis Leichen.

Daenerys hält derweil eine Rede, in der sie die Unbefleckten und Dothraki dazu aufruft, den Rest der Welt zu „befreien“. Tyrion tritt aus Wut als ihre rechte Hand zurück und wird für seinen Verrat von Daenerys eingesperrt.

VIDEO: „Game of Thrones“-Gruppenchat

Jon wird Zeuge, wie Grauer Wurm auf Geheiß von Daenerys Kriegsgefangene hinrichtet. Später besucht er Tyrion, der Jon auf seine Seite ziehen will. Tyrion glaubte einst, dass Daenerys eine bessere Welt schaffen will. Nach der Zerstörung von Königsmund muss er Varys recht geben. Daenerys hat keinen Wohlstand und Frieden für Westeros im Sinn, sondern Feuer und Blut. Jon scheint trotz der sehr guten Argumente zu zögern, auch wenn ihn sichtliche Zweifel plagen.

Hier findet ihr kleine und große Fragen, die das Serienfinale nur teilweise beantwortet hat:

Jon tötet Daenerys: Das Ende einer Dynastie

Nach dem Gespräch mit Tyrion sucht Jon den Thronsaal auf, wo Daenerys andächtig den Eisernen Thron berührt. Als er sie fragt, warum sie unschuldige Menschen tötet, gibt Daenerys die typische Antwort eines Tyrannen: Der Zweck heiligt die Mittel! Sie möchte zwar eine bessere Welt aufbauen, doch vorher müssen die Vertreter der alten Ordnung brennen. Jon realisiert, dass Daenerys das gesamte Königreich inklusive Winterfell mit Gewalt erobern wird.

Jon und Daenerys kurz vor dem tödlichen Kuss. © Warner/HBO

Deswegen entscheidet er sich schlussendlich gegen die Liebe zu Daenerys und für seine Pflicht gegenüber dem Volk. Jon alias Aegon Targaryen küsst seine Tante/Königin/Geliebte ein letztes Mal und rammt ihr einen Dolch in den Leib. Daenerys stirbt wortlos in seinen Armen.

Drogon eilt instinktiv herbei und versucht vergeblich, seine Mutter aufzuwecken. Voller Trauer zerstört er den Eisernen Thron und fliegt mit der Leiche von Daenerys über das Meer davon. Dabei verschont er den eigentlichen Mörder Jon. Ob das nun Absicht oder ein Irrtum war, werden wir wohl nie erfahren. In unserem anderen Artikel fragen wir uns, wo Drogon hinfliegen könnte.

„Bran der Gebrochene“ sitzt am Ende auf dem Eisernen Thron

Nach einem Zeitsprung von einigen Wochen versammeln sich die Lords der großen Häuser in der Drachengrube. Grauer Wurm hat nach dem Tod von Daenerys die Kontrolle über Königsmund übernommen. Nun gilt es, über die Zukunft der Sieben Königslande zu entscheiden.

Der große Rat besteht aus folgenden Vertretern:

  • Edmure Tully, Lord von Schnellwasser
  • Gendry, Lord von Sturmkap
  • Samwell Tarly, Lord von Haus Tarly, das als Vasallen den Tyrells diente
  • Arya Stark, Bran Stark und Sansa Stark als Verteter des Nordens
  • Asha Graufreud, als Vertreterin der Eiseninseln
  • Robin Arryn, Lord von Hohenehr, und sein Berater Yohn Royce
  • Ser Brienne von Tarth
  • Ser Davos Seewert
  • der namenlose Prinz von Dorne
  • vier namenlose Lords

Die Starks gehören am Ende zu den großen Gewinnern des Krieges. © Warner/HBO

Grauer Wurm will Tyrion und Jon für den Verrat an Daenerys hinrichten lassen. Doch Tyrion rettet sich mit einer gewitzten Rede, in der er Bran als König vorschlägt. Der Rat stimmt dafür und somit ist „Bran der Gebrochene“ der neue Herrscher über Westeros. Tyrions „Strafe“ besteht darin, als Hand seine alten Fehler wiedergutzumachen. Und Jon muss seinen Dienst in der Nachtwache fortsetzen.

Nebenbei plädiert Sansa für die Unabhängigkeit des Nordens, was von Bran genehmigt wird. Grauer Wurm gibt sich mit der Entscheidung des Rats widerwillig zufrieden und segelt mit den Dothraki und den Unbefleckten in den Osten. Die Dothraki werden sich vermutlich wieder ihrem Volk anschließen und die Unbefleckten beschützen fortan Missandeis Heimatinsel Naath.

Einige Zeit später hält Brans Regierung ihre erste Sitzung ab:

  • Tyrion ist die Hand des Königs
  • Bronn ist nun Lord von Rosengarten und Meister der Münze
  • Samwell ist Großmaester
  • Ser Davos ist Meister der Schiffe
  • Ser Brienne ist Kommandantin der Königsgarde
  • Podrick ist auch bei der Königsgarde und Brans persönlicher Lakai

Drei Positionen im kleinen Rat sind am Ende noch offen: Meister der Flüsterer (einst Varys) und Meister des Rechts (einst Kevan Lennister). Der Titel Meister des Krieges wurde erst vor Kurzem von Cersei begründet. Die Rat sucht noch geeignete Kandidaten für die Positionen. Samwell stellt als kleinen Meta-Gag das Buch „Ein Lied von Eis und Feuer“ vor, in dem der Krieg nach Robert Baratheons Rebellion nacherzählt wird. Ironischerweise kommt Tyrion trotz seiner Schlüsselrolle in den Schriften der Maester nicht vor.

Bran betritt den Raum und kündigt an, dass er sich nach dem entflohenen Drogon umsehen wird. Nebenbei trägt Brienne Jaimes Taten in das Buch der Brüder ein, wo sie ihn als ehrenhaften Mann beschreibt.

Die Starks gehen getrennte Wege

Sansa wird in Winterfell zur unabhängigen Königin des Nordens erklärt. Arya verabschiedet sich tränenreich von ihrer Familie, bevor sie auf eine Entdeckungsreise westlich von Westeros verschwindet. Jon kehrt in der schwarzen Uniform der Nachtwache zur Schwarzen Festung zurück. Statt seine Strafe anzutreten, reist er jedoch gemeinsam mit Tormund, den Wildlingen und Schattenwolf Geist – der endlich seine wohlverdienten Streicheleinheiten bekommt – hinter die Mauer. Jon wird dort eventuell als König die Stämme vereinen und hoffentlich Frieden finden. Die Serie lässt offen, ob er je wieder in den Süden zurückkehren will.

© Warner/HBO

Wie wird sich das Ende der Serie von den Büchern unterscheiden?

Damit sind die wichtigsten Punkte der Handlung zusammengefasst. Viel Spielraum für Interpretationen lässt die letzte Folge den Fans nicht. Das Ende von „Game of Thrones“ wird dennoch, so wie bei „Lost“, „Dexter“ und „The Sopranos“, auch die nächsten Jahre für Diskussionen sorgen. Vor allem wenn man bedenkt, dass „Game of Thrones“ auf der noch unvollständigen Buchreihe von George R.R. Martin basiert.

Martin hat bisher zu Protokoll gegeben, dass das Serienende in etwa mit seiner eigenen Vision übereinstimmen wird. Da der Autor seine Geschichten im Schreibprozess mehrfach überarbeitet, könnte das Ende der Bücher dennoch abweichen. Das heißt, wenn die Reihe überhaupt abgeschlossen wird. Bis es so weit ist, wird das Serienfinale von D. B. Weiss und David Benioff wohl Kanon bleiben.

Welcher „Game of Thrones“-Charakter bist du? Finde es mit diesem Test heraus!

 

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Finale Staffel 8 von „Game of Thrones“: Alles Ende ist schwer

Achtung, dieser Text enthält Spoiler

Weltenbrand geht immer. Wahnsinn auch. Also schwingt sich Daenerys Targaryen, die Erste ihres Namens, Königin der Drachenbucht, Königin der Andalen, der Ersten Menschen und so weiter und so fort, auf den letzten ihrer Drachen, Drogon, benannt nach ihrem Ex-Ehemann, und legt aus heiterem Himmel Königsmund in sehr viel Schutt und noch mehr Asche.

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Der Irrsinn hat sie gepackt, die kunstvoll Bezopfte, die so lange als Favoritin auf den Eisernen Thron galt, der man es sieben Staffeln lang gegönnt hatte und die es echt verdient gehabt hätte. Verbannung, Vergewaltigung, Verbrennung, nichts, was sie nicht auf sich genommen hat, um Westeros eine gute Herrscherin zu sein. Und jetzt das. Verwirrt angesichts des Vernichtungswerks standen Verbündete und Fans am Ende der vorletzten Folge da. Und alle so: Wie jetzt?

Serienuntergang: Der Drache Drogon über Königsmund

Quelle: © Courtesy of HBO

Jeder, der schreibt, weiß: Der schwierigste Part ist nicht der Anfang, sondern das Ende. Gelingt das nicht, besteht Gefahr, dass alles eingerissen wird, was man vorher geschaffen hat. In der Nacht auf Montag lief die letzte Folge von „Game of Thrones“.

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In den letzten Folgen warfen die Macher über den Haufen, was „Game of Thrones“ zum Megaerfolg machte, der eben nicht nur das Fantasy-Stammpublikum erreichte: Den schlüssigen Entwurf einer Welt, in der die Figuren nachvollziehbare Entscheidungen innerhalb eines in sich logischen Systems treffen. In der sich die Charaktere entwickeln, in der wenig schwarz-weiß und vieles grau ist, in der vor allem niemand sicher ist, auch die wichtigsten Figuren nicht. Mittelerde meets Sopranos.

TV-Storys selten bis zum Ende durchdacht

Es ging darum, wer das Rennen um den Eisernen Thron macht, der zwar immer besetzt war, aber eben immer von den Falschen. In einem guten Dutzend Handlungsstränge verwob sich das Schicksal aller Figuren in ihrem Ringen um nachvollziehbare Blutrache, familiäre Hypotheken, Ablösungsprozesse, Machtgier, Lust, Sadismus, seltener um Liebe, immer um Angst und Panik vor der Zombie-Apokalypse und dem Einbruch des ewigen Winters.

Für all dies ließ sich die Serie sieben (teilweise überragende) Staffeln Zeit. Konflikte wurden bis in die letzte Verwirbelung ausgeleuchtet, das machte die Figuren trotz ihrer Ritterrüstungen und Lendenschürze zeitlos authentisch. Wie das alles einmal enden würden könnte, geriet darüber fast in den Hintergrund. Einerseits, weil die Subplots in sich geschlossene und super interessante Handlungen boten, aber auch an der Produktionssystematik.

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Serielles Erzählen im Fernsehen ist eine hypermoderne Erzählform. Die besten Serien wie „The Wire“ werden mit den Romanzyklen der Weltliteratur gleichgesetzt. Dabei gibt es einen wichtigen Unterschied: Kaum eine TV-Story kann beim Start bis zum Ende durchgedacht werden. Erst nach dem erfolgreichen Start von „Game of Thrones“ wurde eine zweite Staffel in Auftrag gegeben.

Die Networks bestellen nicht komplette Serien, sondern Blöcke, die je nach Publikumsinteresse verlängert werden – oder auch nicht. Im schlimmsten Fall, wie im grandiosen „Carnivale“, gibt es gar keinen Schluss. Und je länger und erfolgreicher eine Serie läuft, umso weniger beschäftigen sich die Autoren konsequent mit dem Ende. Es ist vollkommen schleierhaft, wie die letzte Folge von „The Walking Dead“ aussehen könnte – darum, die Ursache für den Ausbruch des Untod-Virus zu finden, geht es schon ewig nicht mehr.

Purgatorische Bewährungsprobe

Aus Sicht der Zuschauer aber gewinnen oder scheitern Serien immer am Ende. Bei „Lost“ hatte das Team offenbar komplett Übersicht und Vision ihrer von Motiven und Andeutungen durchtränkten Fiktion verloren, im erratischen Finale entpuppte sich die Serienhandlung als eine Art purgatorische Bewährungsprobe für die Charaktere. Damit gaben sich die wenigsten Fans zufrieden – „Lost“ gilt als bestes Beispiel für ein misslungenes Ende. Ganz anders die „Sopranos“, wo in der letzten Sequenz nach sechs Staffeln faszinierend nachvollziehbaren Mafiamordens ein heiteres Abendmahl im Kreis der Familie alles Töten beiseiteschiebt und die Geschichte lakonisch als Alternativversion des amerikanischen Traums beendet.

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Nie allerdings wurde eine Serie klüger beendet als der leider unterschätzte Siebenstaffler „The Shield“ um den Mörder und Weltverbesserer Vic Mackey. Die ganze Serie rast auf den Moment zu, an dem der korrupte Heldencop für seine Taten zwar bestraft werden, für seine Moral aber zwingend auch Absolution erhalten muss. In einer fast einstündigen Beichte berichtet er – gegen Straffreiheit, die er bauernschlau ausgehandelt hat – den entsetzten Ermittlern vom tatsächlichen Ausmaß seiner Verbrechen. Am Ende sitzt der „street dog“ mit Hemd und Schlips im Innendienst. Erschütternd.

Es ist die Alternativlosigkeit, die Zwangsläufigkeit, die Enden groß macht. Klarheit müssen sie schaffen, den Wertekompass einnorden (oder eben total zerstören), wie durch einen gelichteten Nebel soll der Zuschauer die Moral der Geschichte erkennen. Das hätte in „Game of Thrones“ gelingen können – der Wahnsinn nämlich, der die Drachenmutter befällt und sie zur Massenmörderin macht, ist in ihrer Familie aus Inzuchtgründen weit verbreitet.

Schon ihr Vater (der „irre König“) ließ Menschen verbrennen, wenn er sich verraten fühlte. Als erst ihre Berater Varys und Tyrion Danearys betrogen und dann ihr Geliebter Snow ihr die körperliche Liebe und eheliche Herrschaft verweigerte (weil er nicht mit seiner Tante schlafen möchte), war klar, was geschehen musste.

Das aber erschließt sich nur dem, der die Familiengeschichte der Targaryens sehr, sehr gut kennt – oder, wie ich, googelt. Im Nachhinein kann man sicherlich einige in frühen Staffeln gezeigte Visionen und Taten der Königin als Vorzeichen dieser Entwicklung deuten. In der wichtigsten TV-Folge aber kam der Twist viel zu unvermittelt, mit nur ein paar Sätzen halbherzig vorbereitet. Das Dilemma der Autoren: Hätte sie den Daenarys drohenden Wahnsinn deutlicher thematisiert, wäre klar gewesen, dass dies zwangsläufig die Auflösung ihrer Biografie sein muss. Der Plot ist einfach zu stark, um nicht ins tragische Ende geführt zu werden.

Logik über Bord

Viel ärgerlicher aber ist, dass in der gesamten Finalstaffel jede innere wie äußere Logik hastig über Bord geworfen wurde. Am Kamin, mal so beim Wein, versöhnten sich alle, die sich viele Staffeln lang nach dem Leben trachteten, und sangen gemeinsam ein Lied. Als sich die komplette Gegnerschaft vor dem Burgtor versammelte, ließ die eisenherzige Thronbesetzerin Cersei sie einfach ziehen, der flinke Drache Rhaegal wurde von trägen Lanzenkatapulten vom Himmel geschossen, die lachhaft offensichtliche Möglichkeit, die Feindesflotte von achtern zu versenken, nicht ergriffen.

In der nächsten Folge hatte das Drachenfeuer eine nie gesehene Wirkungsmacht, zerstörte Armada, Armeen und die Königsstadt in einer knappen Stunde, während die Autoren parallel den Aufbau glaubhafter Biografien zerschredderten: Woran, bitte schön, entbrannte Jaime Lannisters Liebe zu Cersei erneut, so kurz nachdem er Brienne freite? Weshalb genügte ein Satz von Sandor Clegane („Willst du werden wie ich?“), um Ayra Starks siebeneinhalbstaffelige Racheodyssee zu stoppen? Wer läutete die Kapitulationsglocke von Königsmund, als die Schlacht schon verloren und die Niederlage durch das Ablegen der Schwerter bereits Fakt war? Und was wäre geschehen, wenn die Glocke stumm geblieben wäre?

Am verheerendsten aber: Das Tempo, mit der – warum auch immer – das Finale der Serie in nur einer Staffel mit nur sechs Folgen durchgepeitscht wurde, schloss die unglaubliche Präzision aus, die immer die höchste Tugend von „Game of Thrones“ war.

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Das deutete sich bereits in der siebten Staffel an, als Entfernungen und die Zeit, die es braucht, diese zurückzulegen, mehr und mehr außerhalb von Kontrolle und Logik gerieten. Dabei ist, wenn man eine fantastische Welt erschafft, nichts wichtiger als solche Pflöcke, die die Handlung eingrenzen und inhaltliche Beliebigkeit verhindern.

Solche Fehler findet man sogar im Magnus Opus des Genres, dem „Herrn der Ringe“, und bereits im „Kleinen Hobbit“. In dem Moment, wo Tolkien die Adler als Reisevehikel einführt, macht er im Grunde genommen den beschwerlichen Marsch nach Mordor überflüssig. Und jetzt also, leider, leider auch „Game of Thrones“. Auf jeden Fall in der Verfilmung.

Gespannt sein darf man ab morgen, wenn die TV-Serie Geschichte ist, auf die Variante des Finales von George R. R. Martin, der die Romanvorlage liefert. Ab der sechsten Staffel überholte die TV-Handlung die der Bücher.